BMW i8 im Test - Eco auf Bayrisch

3 Zylinder, 3 Turbolader, ordentlich Elektroboost , ein Carbonchassis und knapp 1500 Kilogramm Leergewicht. Beim i8 hat BMW alle Register gezogen, um einen Sportwagen mit grünem Daumen zu bauen. Ich habe dem Plug-In Hybrid auf den Zahn gefühlt.
Text, Bild & Video: Max Melamed 16. Februar 2017
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Die Optik

Ob einem der i8 gefällt, ist sicher Geschmackssache. Ganz sicher ist aber: der i8 fällt auf. Überall finden sich beim i8 aerodynamische Finessen. Große Lufteinlässe an der Front und tiefe Einkerbungen an den Seiten, die Luft in Richtung des Heckspoilers leiten, stechen sofort heraus. Ein zweigeteilter Heckspoiler und die irren Flügeltüren sorgen für ein unverwechselbares und einzigartiges Design. Auch im Innenraum wurde den Designern anscheinend keine keine Grenzen gesetzt. Das Armaturenbrett erinnert mehr an die Steuerzentrale eines Raumschiffs. Sobald man die Flügeltüren öffnet kommt man sich fast wie Maverick aus Top Gun vor, der aus seiner F15 steigt. Hoffentlich gewöhnt man sich nie daran. Es ist einfach zu lässig!

2. Das Fahren 

„Wie der wohl fährt?“ – diese Frage galt es so schnell wie möglich zu beantworten. Also raus aus der Stadt, natürlich elektrisch, und ab auf die kurvigen Straßen des Wienerwaldes. Im EcoPro- und Comfortmodus gleitet der i8 überraschend gemütlich über den Asphalt, wechselt, je nach Fahrsituation und Ladestand der Batterie, zwischen rein elektrischem und Hybridmodus. Das funktioniert ohne jegliches Ruckeln oder Zuckeln. Sobald man in den Sportmodus schaltet, zeigt der i8 allerdings was er kann. Der 1.5 Liter 3-Zylindermotor, der mit 3 Turboladern zwangsbeatmet wird, sorgt in Verbindung mit dem E-Motor für einen irren Vortrieb und klingt dabei auch richtig gut. Man sollte immer den Tacho im Auge behalten, sonst befindet man sich sehr schnell in Regionen, die für die Fahrerlaubnis sicher nicht zuträglich sind. Das knackige Fahrwerk und das Carbonchassis sorgen dann für den Rest. Der i8 liegt, trotz seiner schmalen Reifen, in Kurven wie ein Brett und lässt sich äußerst präzise steuern. So macht Hybrid Spaß!

3. Der Verbrauch 

BMW gibt beim i8 einen Normverbrauch von 2,1 Liter an. Diesen habe ich, auch aufgrund fehlender Disziplin, nicht hinbekommen. Mit voll geladener Batterie ist man um die 30 km rein elektrisch unterwegs. Sobald dieser Teil der E-Ladung verbraucht ist, geht’s im Hybridmodus weiter. Zwischen 4,5 und 7 Litern ist dann alles möglich. Besonders knausert der i8 im EcoPro-Modus. Auf unserer AUTOGOTT.AT-Verbrauchsrunde sind im EcoPro-Modus am Ende 5,5 Liter Durchschnittsverbrauch gestanden. Im Comfortmodus waren es 6,9 Liter. Bei beiden Fahrten waren die Batterien aber nicht zu 100% geladen. So konnte ich leider keinen realistischeren Wert bekommen. Für einen Sportwagen mit einer Systemleistung von über 360 PS sind beide Werte sehr gut. Ein MINI Cooper S John Cooper Works benötigte zum Beispiel 7,8 Liter auf unserer Verbrauchsrunde.

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4. Das Fazit 

Zurückgeben wollte ich den i8 nur sehr ungern. Mit seinem besonderen Design und der gewaltigen Leistung begeistert er und zeigt wie Sportwagen in der Zukunft aussehen können. 

Liebe Autobauer, 
bitte mehr von dieser Sorte!