Hyundai Kona Style 1.0 T-GDi im Test - der bessere Stonic

Lifestyle SUVs tauchen im Moment so schnell auf wie Krokusse bei den ersten Anzeichen von Frühling. Bei Hyundai heißt dieser Lifestyler Kona. Wie er sich macht haben wir getestet.
12. April 2018

Text, Bild & Video: Max Melamed

Hyundai und KIA sind ungefähr so wie VW und Skoda. Größtenteils selbe Technik und gleiches Infotainment aber dann doch andere Zielgruppen. Hyundai will sich seit einiger Zeit etwas mehr in Richtung Premium orientieren während KIA nach wie vor sehr preissensible Kunden anspricht. Nachdem ich den Stonic schon getestet habe, war ich gespannt, ob bzw. wie viel besser der Kona im Vergleich zu seinem Konzernbruder ist. 

Die offensichtlichsten Gemeinsamkeiten sind die gleiche Fahrzeuglänge und der in beiden Testautos vorhandene 1.0 T-GDi 3-Zylinder Motor mit 120 PS. Außerdem haben beide Testautos die jeweilige Topausstattung an Board. Das war’s dann aber auch schon mit den Ähnlichkeiten, denn wo KIA auf den Preis achtet, tischt Hyundai mächtig auf. 
 

Klotzen nicht kleckern

Das fängt schon bei der Lackierung an. Unser Hyundai Kona hat die extrem flashige Acid Yellow / Dark Knight Lackierung, die für viele neugierige Blicke bei Passanten gesorgt hat. Gepaart mit den mächtigen 18” Felgen, dem großen Kühlergrill und der allgemein spannend designten Frontpartie hinterlässt der Kona einen bleibenden ersten Eindruck und ist gleichzeitig um einiges auffälliger als der Stonic. Das Heck wirkt da fast schon zu brav, ist aber gut gelungen und verzichtet auf peinliche Fake-Auspuffblende. DANKE dafür Hyundai!


Im Innenraum hat sich Hyundai auch nicht zurückgehalten. Das beim Test-Kona verbaute Farb-Paket Limette setzt zur Lackierung passende Akzente auf den Armaturen, dem Gestühl und Lenkrad. Fancy, fancy und optisch ein echtes Highlight. Mir taugt’s. Außerdem fällt auf, dass die Materialien im Kona wertiger als im Stonic sind und er so fast eine Klasse besser rüber kommt. 

Gadgettime

Technisch braucht sich der Kona vor niemandem seiner direkten Konkurrenten verstecken. In unserem Testwagen mit Topausstattung Style gibt’s Head-Up Display, großes 8” Navigationssystem das auch Android Auto und Apple CarPlay kann, Spurhalteassistent, Totwinkelwarner, Notbremsassistent, Bergabfahrhilfe, Berganfahrassistent, 4,2” Display im Tacho und ein tolles Soundsystem von Krell. Sitz- und Lenkradheizung sind natürlich auch dabei. Wäre ja gelacht, wenn das fehlen würde. 

Das beste ist, dass alle “Gadgets” einfach zu bedienen sind. Das Multimediasystem von Hyundai ist nach wie vor eines der aufgeräumtesten, das ich kenne und es löst richtig gut auf, braucht sich also nicht vor der Konkurrenz aus Europa verstecken. Die Fahrhilfen lassen sich mit ein paar wenigen Knöpfen links vom Lenkrad und um den Schaltknauf easy bedienen. Lange Eingewöhnungszeit wie bei so manch anderen Marken? Fehlanzeige! Immer wieder eine Freude zu sehen, dass es auch einfach geht trotz vieler Funktionen. 

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Der Turbo läuft und der Motor säuft

So auffällig das Design des Test-Kona ist, so unaufgeregt fährt er. Ob ein 3-Zylinder Motor mit Turbo und einem Liter Hubraum der richtige Motor für einen SUV ist, lasse ich jeden für sich selber entscheiden. Das 120 PS für keine Beschleunigungsorgien sorgen ist klar, aber wer nicht wirklich viel und sportlich schaltet, wird mit dem Kona 1.0 T-GDi eher dahingurken als fahren. Der kleine Motor braucht richtig Drehzahl, damit was vorwärts geht. Das war beim Stonic mit dem selben Motor aber auch nicht anders. Ein halber Liter mehr Hubraum würde hier wohl nicht verkehrt sein und für mehr “Bums” untenrum sorgen. So brauchte das Motörchen, auch bei sanftem Gasfuß und sparsamer Fahrweise knapp sieben Liter auf 100 Kilometer. Meh...da kann man gleich den starken 1.6er mit 177 PS nehmen, der vermutlich ähnlich viel brauchen wird.

Entspannter Cruiser

Ist man aber im Gegensatz zu mir ein Fan vom Dahinbummeln und Tempo 120 km/h auf der Autobahn, ist der 120 PS Motor goldrichtig. Warum? Solange man nicht schneller als besagte 120 fährt, sind Verbräuche unterhalb von sechs Litern absolut machbar. Außerdem ist das Fahrwerk des Lifestylers sehr gut abgestimmt und die Sitze bieten sehr viel Komfort. Wien-Innsbruck-Wien in einer Session wird so zu einem Klacks! Im Vergleich zum Stonic ist der Kona gefühlt etwas komfortabler abgestimmt und federt dementsprechend auch komfortabler.

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Fazit Hyundai Kona Style 1.0 T-GDi

Der Kona nimmt das was der Stonic schon gut gemacht hat und macht es noch ein bisschen besser. Raus kommt ein guter Lifestyle-SUV, der Ausstattung satt bietet und sowohl in der Stadt als auch Überland einen soliden Eindruck hinterlässt. Einzig der Motor wirkt, wie auch schon im Stonic, fehl am Platz. Ob sich Käufer für den Kona oder Stonic entscheiden, hängt wohl einzig vom Geschmack dieser ab.