KIA Optima SW - Ein Auto, drei Antriebsarten

Hybrid, Elektro, Diesel oder Benziner? Kaum ein Thema beschäftigt die Automobilindustrie aktuell mehr. Welcher Weg ist der richtige? Ist der Diesel tot? Taugt ein Plug-In Hybrid als Alternative oder ist ein Benziner vielleicht doch die bessere Wahl? Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir drei KIA Optima SW mit unterschiedlichen Antriebsarten zum Test gebeten und es gab einige Überraschungen.
03. Oktober 2017
KIA-Optima-SW-2

Text: Max Melamed

Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir drei KIA Optima SW mit unterschiedlichen Antriebsarten zum Test gebeten und es gab einige Überraschungen.

Von 141 bis 245 PS reicht die Leistungspalette unserer drei Optima SW. Der Schwächste ist der 1,7 CRDI Turbo Diesel, ziemlich genau in der Mitte ist der Plug-In Hybrid mit einer Systemleistung von 205 PS und am oberen Ende wartet der stärkste, jemals von KIA gebaute Wagen, der Optima SW GT mit 245 PS. Sportler, Sparer und Alternativer kann man also sagen.

Nicht nur unter der Haube unterscheiden sie sich stark. Der Optima SW GT wirkt dank Heckspoiler, großen 18” Alufelgen und Temptation Red Metallic Lackierung richtig angriffslustig. Der Optima SW PHEV und der “normale” Optima SW ähneln sich schon wesentlich mehr. Beim Hybriden fallen aber die dezenten blauen Elemente rund um die Karosserie sowie der zusätzliche Tankdeckel auf.

KIA-Optima-SW-1

WELCHER OPTIMA SW IST DER SPARSAMSTE?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sind wir mit allen drei Fahrzeugen gleichzeitig unsere Verbrauchsrunde gefahren. So konnten wir absolut sicher sein, dass gleiche Bedingungen vorhanden waren. Das Batterielevel des Optima PHEV war zu diesem Zeitpunkt recht gering und so hatte er nur vier Kilometer rein elektrische Reichweite zur Verfügung. Aber eine Batterie wird im täglichen Betrieb auch nicht immer voll geladen sein.

Dass der Optima SW GT mit 245 PS nicht am wenigstens verbrauchen wird war natürlich abzusehen. Aber er sorgt für eine faustdicke Überraschung. Er war das erste Auto mit Verbrennungsmotor, das wir jemals getestet haben, das einen geringeren Verbrauch hat als die Werksangabe. 7,4 Liter standen am Ende der Verbrauchsrunde am Display. Die Werksangabe lautet 8,2 Liter. Wir sind ehrlich erstaunt und finden den Verbrauch in Anbetracht der 245 PS sehr in Ordnung.

Als absoluter Sparfuchs erweist sich der 1,7 CRDI Motor des Turbodiesel Optima SW. Mehr als fünf Liter haben wir aus dem 141 PS starken Aggregat nicht raussaugen können. Das sind nur 0,6 Liter mehr als die Werksangabe verspricht und das mit eingeschalteten Verbrauchern wie Klimaanlage und Radio. Mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe könnte der Verbrauch eventuell sogar noch etwas sinken.

WELCHER OPTIMA SW FÜR WELCHEN FAHRERTYP?

Stellt sich die Frage, welcher Optima bzw. welches Antriebskonzept sich am besten für welchen Typ Autofahrer eignet. Der Optima SW GT richtet sich eindeutig an aktive und zügige Fahrer. Das war aber von vornherein klar und das ist sicher auch die von KIA ins Visier genommene Käuferschicht.

Der Optima SW CRDI und der Optima SW PHEV richten sich eindeutig an Fahrer, die auf Verbrauch und Komfort achten. Vielfahrer werden sich vermutlich an den Optima SW CRDI halten, auch wenn der Plug-In Hybrid genauso sparsam bewegt werden kann, sofern der Akku halbwegs geladen ist. Noch sind die Akkus nicht schnell genug wieder aufgeladen und der Turbodiesel doch um einiges günstiger in der Anschaffung. Wo der Plug-In Hybrid aber wirklich auftrumpft, ist im Pendlerverkehr bzw. als Familienkombi. Mit dem Optima kann man ein paar mal im Jahr auf große Urlaubsfahrt geht. Die durchschnittliche österreichische Fahrstrecke von 36 Kilometern am Tag schafft der Optima SW PHEV ganz locker rein elektrisch. Hat man dann noch in der Arbeit oder zuhause die Möglichkeit, den Akku zu laden, dürften die Tankstopps bei Tankstellen äußerst selten werden.

FAZIT KIA Optima Dreierlei

Den einen perfekten Antrieb gibt es also noch nicht, aber der Plug-In Hybrid ist definitiv eine tolle Alternative zum Benziner und Diesel. Vielfahrer werden sicher noch länger zum Diesel greifen wollen. Für alle anderen lohnt sich der Blick auf Plug-In Hybride aber absolut.