Elektroautos sind ein kontroverses Thema. Ihre Praktikabilität und ihre Umweltfreundlichkeit wird oft infrage gestellt. Aber vor allem geht es dabei den meisten Autofahrern und Autofahrerinnen um eine Sache: Den Preis.
Denn wer sich ein Elektroauto anschaffen will, muss oft mit einem Aufpreis von um die 10.000 Euro im Vergleich zu ähnlichen Modellen mit Verbrennungsmotoren rechnen.
Beispielsweise ist der Renault Zoe (österreich- und europaweit das beliebteste Elektroauto) laut Listenpreis ab rund 25.000 Euro erhältlich, der vergleichbare Renault Clio aber schon ab 13.000 Euro.
Zwar werden Elektroautos jetzt schon immer günstiger – VW kündigte erst kürzlich ein Elektroauto unter 20.000 Euro an – aber 7.600 Euro? Das hört sich nicht nach einer deutschen Qualitätsmarke an. Selbst für einen Verbrenner wäre das sehr wenig.
Tatsächlich stecken die Wurzeln des ORA R1 auch nicht in Europa, sondern in China. Und das ist ein zweischneidiges Schwert.
Elektromobilität made in China
Einerseits kennt man es ja: Das “Made in China”-Label. Es steht selten für Qualität. Andererseits gab es eine interessante Entwicklung in den letzten Jahren: China wurde zum Vorreiter bei Elektromobilität. Der chinesische Staat hat nämlich massiv in die Entwicklung von Elektroautos und alternativen Antrieben investiert.
Dadurch ist es schwer zu sagen, was man von einem Elektroauto made in China, wie eben dem ORA R1, halten soll. Chinesische Hersteller neigen dazu möglichst billige Materialien zu benutzen, dennoch haben sie im Thema Elektromobilität auch unbestritten die Nase vorn.
Welche Seite allerdings überwiegt, ist ohne eine Testfahrt schwer zu sagen.
Der Ora R1
Das Elektroauto um das es geht, der ORA R1, ist ein Kleinwagen vergleichbar mit einem Mini. Äußerlich erinnert er auch daran - nur noch etwas spielzeugartiger. Mit seinen besonders abgerundeten Formen, kleinen Rädern aber großen, runden Augen, soll er wohl insbesondere Frauen ansprechen. Dafür sprechen auch Farbnamen wie “Glitter Black”.
Der ORA R1 hat eine Kapazität von 33 Kilowattstunden und kommt damit auf eine Reichweite von 310 Kilometern. Allerdings nach NEFZ-Prüfstandard. Im Gegensatz zum WLTP kann man hier mehr schummeln. Das heißt, die ehrlichere Reichweite liegt vermutlich noch ein ganzes Stück niedriger.
Doch auch eine rund 100 Kilometern geringere Reichweite würde für den Alltag durchaus ausreichen. Mit 35 Kilowatt, beziehungsweise 50 Pferdestärken, ist der ORA R1 sowieso kein Langstreckenfahrzeug, selbst wenn eine Fahrt auf der Autobahn möglich ist.
Ein großes Plus für den ORA R1: Käufer und Käuferinnen haben drei Jahre oder 120.000 Kilometer Garantie auf das gesamte Fahrzeug und acht Jahre, beziehungsweise 150.000 Kilometer, auf die wichtigsten Komponenten.
Wo und wann kann man den ORA R1 kaufen?
Der ORA R1 wird ab sofort verkauft. Leider aber momentan nur in China. Das chinesische Unternehmen Great Wall Motor, das hinter dem ORA R1 steckt, hat zwar erklärt, dass sie gerne in den Rest der Welt expandieren würden, konkrete Pläne gibt es derzeit allerdings nicht.
Somit wird in Österreich vorerst kein Elektroauto um unter 10.000 Euro erhältlich sein.