Gilt das Immisionsschutzgesetz - Luft auch für elektrobetriebene Fahrzeuge?

Auch diese Woche fragten wir unsere User nach ihrer Meinung über ein autospezifisches Thema. Seit dem Jahr 2010 gibt es in Österreich das Immissionsschutzgesetz - Luft (IG-L). Dieses wurde geschaffen, um die Luft sauber zu halten. Dadurch sollen zum Beispiel Feinstaubgrenzen nicht mehr überschritten werden.
Text: Stefan Novotny 31. März 2017
IG-L-Tempolimit-100

Wie schon in einem vorigen Blogbeitrag beschrieben, kann eine zu hohe Feinstaubbelastung schwere dramatische Folgen für die Gesundheit des Menschen und für die Natur haben. In IG-L Zonen darf auf Autobahnen eine Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h gefahren werden. Sollte dieses Geschwindigkeitslimit überschritten werden, drohen empfindliche Strafen. Diese Schnellfahrstrafen fallen höher aus als jene, die man außerhalb dieser Zonen erhält. 
Elektroautos fahren emmissionsfrei, sie haben keinen Verbrennungsmotor eingebaut. Aus diesem Grund wäre es logisch, wenn diese nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung in diesen Zonen gebunden wären, oder? Genau das wollten wir von Ihnen wissen. Dies war das Ergebnis der Kurzumfrage: 

IG-L-Tempolimit

Das Ergebnis war sehr klar. 71,1% sind gegen eine 100er Beschränkung in IG-L Zonen. Die User hatten auch bei dieser Umfrage die Möglichkeit, ihre Argumentation schriftlich festzuhalten. Die gängigste Meinung ist, dass es nicht gerechtfertigt ist, sich an das Tempolimit halten zu müssen. Elektroautos stoßen ja keine Schadstoffe aus. Deswegen wird von Elektroautos auch die Luft nicht verschmutzt. Für Elektroautos ist ein Geschwindigkeitslimit obsolet. Argumentiert wurde auch mit der Attraktivität von Elektroautos. Wenn man mit diesen legal schneller unterwegs sein darf, dann wird das Interesse für diese Art von Autos natürlich steigen. 

User die dafür gestimmt haben, waren sich nicht sehr einig. Hier gibt es viele verschiedene Meinungen und Begründungen für ihre Antwort auf die Frage. So meinen die einen, dass es den Verkehrsfluss aufgrund zwei unterschiedlicher Tempolimits stören würde. Andere meinen wiederum, dass auch der Reifen- und Bremsabrieb zur Luftverschmutzung beiträgt. Dieses Argument ist übrigens richtig und keine Verschwörungstheorie. “Gleiches Recht für alle” war auch ein öfter zu lesendes Argument. Zu sehen ist, dass bei den Ja-Sagern die Trend in Richtung Sicherheit geht. Viele Autofahrer machen sich Gedanken um die Sicherheit während der Fahrt. Durch unterschiedliche Tempolimits steige die Unfallgefahr. Außerdem wird so das Drängeln auf Österreichs Autobahnen noch mehr forciert. Dies führt zu gefährlichen Situationen. 

Diese Frage beantworteten wieder fast 436 User innerhalb von kürzester Zeit. Die Kommentarfunktion wurde häufig verwendet - man merkt, dass auch dies ein emotionales Thema unter Österreichs Autofahrern ist. Eine Änderung der derzeitigen Rechtslage ist übrigens nicht in Sicht. Der Österreichische Verwaltungsgerichtshof entschied, dass das Tempolimit auch für Elektroautos gilt, da es sich bei diesem auch um ein KFZ nach dem österreichischen Kraftfahrgesetz handelt. Dass das Geschwindigkeitslimit bleibt, wurde auch mit Verkehrssicherheit und mit hohen Kosten, die durch das Kontrollieren von 2 Geschwindigkeitslimits entstehen würden, argumentiert. 

Wir wünschen Ihnen auch weiterhin eine gute und sichere Fahrt durch die IG-L Zonen Österreichs.