Flucht ins Gelände: Maserati Levante

Der Luxus-SUV gehört dieser Tage zum Must-have im Portfolio der Autohersteller. Auch Maserati verweigert sich nicht länger dem Trend – schafft der Levante den Brückenschlag zwischen sportlicher Extravaganz und Gatsch?
27. April 2016
maserati levante architektur raeder weiß

In einer Zeit, in der alle mehr und mehr nach umweltverträglicheren, sparsameren Fahrzeugen rufen ... sind schwere Geländewagen unaufhaltsam auf dem Weg nach vorn. Wohin wendet sich also ein Autohersteller auf der steten Suche nach wirtschaftlichem Erfolg, dem der Luxuskraxler im Portfolio noch fehlt? Richtig: Er nimmt sich ein Beispiel an Porsche und Bentley und entwickelt einen SUV. Und was für einen!

levante maserati architektur weiß seitenlinie

Im Mai noch bringt Maserati mit dem Levante den ersten SUV mit dem edlen Dreizack im Kühlergrill auf den Markt. Die Anleihen bei den erwähnten Vorbildern/Mitbewerbern sind unübersehbar: Ziemlich genau fünf Meter lang, dabei flach und bei aller Bulligkeit doch ein Stück weit elegant wirkt der Levante. Der Name Maserati verpflichtet schließlich, und zwar zur sportlichen Eleganz. Um nicht zu sagen: Extravaganz. Das sieht man dem Auto aus jedem Blickwinkel an.

maserati levante dynamisch kurve

Technisch dürfte der Levante keine Wünsche offen lassen: Neben Luftfederung und Sperrdifferential sind auch Allradantrieb und fünf Fahrprogramme von Rennstrecke bis Rallyepiste serienmäßig. Das Luxusparadox im Segment lautet: Der Wagen muss schweres Gelände meistern können, auch wenn dies kaum von ihm verlangt werden wird.

Wird er auch nicht oft in den Gatsch getrieben – als geräumiges Shopping-Vehikel wird der Dreizack wohl deutlich regelmäßiger gebraucht werden. Und diese Herausforderung nimmt er ebenso gelassen an: 580 bis 1.600 Liter fasst der Kofferraum, Gleitschienen im Kofferraum, variable Ösen für Packgurte und eine elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung komplettieren die Eignung zum Lastesel.

maserati levante tropisch

Der Luxuskraxler geht mit einem Aggregat an den Start, das des Dreizacks würdig ist: einem V6-Turbo, der 430 PS und 580 Nm leistet. Wie ein Rugby-Pro sprintet der Zweitonner damit in 5,2 Sekunden auf 100 und beschleunigt auf bis zu 264 km/h. Dass er das nicht leise tut, sondern inmitten maserati-würdiger Soundkulisse, versteht sich von selbst. Noch für den Sommer ist dann ein Dreiliter-Sechszylinder-Diesel mit 275 PS angekündigt. Und ohne sich auf ein Datum festzulegen, stellt der Hersteller in Aussicht, einen Levante mit V8 und einen mit Plug-in Hybridantrieb anzubieten.

Mögen Maseratisti die Nase rümpfen, kaufmännisch ist die Entscheidung zum Levante sicher kein Fehler. Wie Firmenchef Harald Wester kürzlich bekannt gab, ist seit der Präsentation auf dem Genfer Autosalon „eine vierstellige Zahl an Vorbestellungen“ eingegangen. Mit der Flucht ist Gelände hat man wohl den richtigen Weg eingeschlagen.