Elektroauto: Amazon investiert in Rivian

Rivian, ein Startup aus Amerika, hat seine ersten beiden Autos vorgestellt. Auf den Markt kommen ein Elektro Pick-Up und ein Elektro-SUV. Nun wurde bekannt gegeben, dass Amazon kräftig in das Unternehmen investiert hat.
Stefan Novotny 18. Februar 2019
Rivian bringt einen Premium Elektro-SUV und ein Premium PickUp auf den Markt.
© Rivian

(Update) Das amerikanische Elektro Unternehmen hat gerade eine erfolgreiche Finanzierungsrunde hinter sich gebracht. Nachdem es schon länger Gerüchte gab, dass Amazon und GM in das Unternehmen einsteigen wollen, gibt es jetzt Klarheit. Insgesamt wurden 700 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert. Von diesen 700 Millionen Dollar zahlte Amazon am meisten, wie das Unternehmen in der letzten Woche bekannt gab. Neben Amazon waren auch schon vorhandene Aktionäre bei der Finanzierung dabei.

Das Geld wird in erster Linie dafür benötigt, den Elektro-PickUp R1T und das Elektro-SUV R1S auf den Markt zu bringen. Amazon CEO Jeff Wilke meinte, dass die Vision der elektrischen Transportzukunft von Rivian Eindruck hinterlassen habe. Nachdem ebenfalls vor kurzem bekannt wurde, dass Amazon in das StartUp Aurora investiert hat, das Technologie für selbstfahrende Autos entwickelt, war das Investment in Rivian das zweite in dem mobilen Sektor innerhalb kurzer Zeit. Rivian kann weiterhin als unabhängiges Unternehmen bestehen und sich auf das wesentliche konzentrieren: Die Umsetzung der beiden Leuchtturmprojekte. Die Auslieferung des Elektro PickUp R1T und des Elektro SUV R1S soll bereits 2020 erfolgen. Hier sind alle Details zu Rivian und den beiden Elektroautos:

 

Wer ist Rivian?

Rivian wurde 2009 von RJ Scaringe gegründet. RJ Scaringe ist ein Absolvent des renommierten MIT. Im November 2018 debütierten die ersten Fahrzeuge der Marke. Ein PickUp und ein SUV. Anders als andere Unternehmen hat man sich durch Ankündigungen und detaillierten Vorhaben nicht unter Druck gesetzt. So schaffte man es, in Ruhe forschen und entwickeln zu können. Bei der kurz bevorstehenden LA Motorshow, eine der größten und bedeutendsten Automessen weltweit, stellt Rivian nun die ersten fertig entwickelten Modelle der Firmengeschichte vor. Derzeit hat Rivian vier Hauptstützpunkte in den USA:

  • Plymouth: Hier wird über Finanzen entschieden und die wirtschaftliche Strategie festgelegt. Außerdem haben hier Mitarbeiter der technischen Entwicklung und der Entwicklung des Designs ihren Sitz.
  • Irvine, Kalifornien: Hier werden die Batterien und elektrische Bestandteile gebaut.
  • San Jose, Kalifornien: Hier werden Technologien zum autonomen Fahren entwickelt und Daten verarbeiten, die von den Autos gewonnen werden.
  • Normal, Illinois: Hier befindet sich die große Produktionsstätte von Rivian. Hier werden die Modelle zusammengebaut und gefertigt und lackiert.

Rivian hat angekündigt, die ersten Elektroautos für Abenteurer und Abenteurerinnen zu bauen. Dabei handelt es sich um den PickUp R1T und den SUV R1S. Zugegeben, die Namen klingen etwas sperrig, die Modifikationen sind aber einzigartig. Sollte Rivian das halten, was es verspricht, wird es eine kleine Revolution am Elektromarkt geben. Auf der Motorshow in LA werden zwei kraftvolle und vor allem reichweitenstarke Autos vorgestellt. Reichweiten von 640 Kilometer und mehr sollen dabei möglich sein.

Der PickUp: Rivian R1T

Der PickUp basiert auf der sogenannten “Skateboard Platform”, die schon für andere Elektroautos genommen wurde. Der Akku befindet sich hier am Boden, was für den Fahrzeugschwerpunkt von Vorteil ist, da das Gewicht gleichmäßig verteilt werden kann. Der Rivian R1T verfügt über insgesamt vier Elektromotoren. Diese befinden sich bei den Rädern und können diese unabhängig voneinander antreiben. Man kann hier getrost von Allradantrieb sprechen. Ziemlich genau 3 Sekunden braucht man, bis das Auto von 0 auf 100 beschleunigt, 7 Sekunden bis man bei 160 km/h angekommen ist.

Premium Design

Das Design hat viele Ecken und Kanten, wirkt einfach und unaufgeregt. Man setzt dezent auf Understatement. Vorne und hinten gibt es jeweils eine LED Leiste. Diese LED Leiste verläuft jeweils über die gesamte Breite des PickUps. Vorn wird sie von zwei autonomen Scheinwerfern durchtrennt. Diese hören auf den Namen “Stadium Headlights”, weil sie die Form eines großen Stadions haben. Sonst gibt es keine besonderen Merkmale, man hat sich weniger auf ein auffälliges Design konzentriert. Bei diesem PickUp stand in der Entwicklung eindeutig das Können im Vordergrund.
Im Inneren hat man beim Design darauf geachtet, dass man den Ruf des PickUps nicht zerstört. Es geht Rivian nicht darum, einen luxuriösen Innenraum zu schaffen, es soll ein praktikabler Innenraum sein. Aus diesem Grund hat man auch hier auf Schnörkel verzichtet und einen für Fahrer und Fahrerin sinnvollen Raum geschaffen. Trotzdem gibt es viele Holzelemente, die die Abenteuerlust des Autos verstärken sollen und zeigen, dass trotz Schnörkellosigkeit auf Premium nicht verzichtet wurde. In der Mitte des Cockpits gibt es den Hauptbildschirm, auf dem das ganze Auto gesteuert werden kann. Auch das Armaturenbrett ist komplett digital. Die gepolsterte Mittelkonsole wirkt breit und ist gepolstert, damit Fahrer und Fahrerin beziehungsweise Beifahrer und Beifahrerin sich hier nicht in die Quere kommen. Die Platzierung der Motoren an den Rädern ermöglicht Stauraum an unkonventionellen Stellen. So gibt es hinter der Rückbank ein Fach, das von beiden Seiten des Fahrzeugs mit langen Gegenständen beladen werden kann. Zusätzlich gibt es unter der “Motorhaube” noch Platz.

Hochwertige Technologie

Der Rivian R1T kann bis zu Level 3 autonom fahren. Dass heißt, das Auto kann alleine denken und lenken, man braucht nicht auf die Straße zu schauen. Dieses System kann allerdings nur auf Autobahnen aktiviert werden.
Das Fahrzeug soll auch in Zukunft immer wieder Updates bekommen, um in den Genuss von fertig- und weiterentwickelten Elementen zu kommen. Ein ähnliches System kennt man schon von Tesla. Der Topspeed liegt bei 200 Kilometer pro Stunde. Bei der Entwicklung achtete man vor allem darauf, dass der Rivian R1T vor allem Offroad einen guten Eindruck macht. So hat man beim digitalen Angebot vor allem darauf geachtet, dass Features, die den Schwerpunkt auf Abenteuer legen, in den Fokus rücken. Nichtsdestotrotz verspricht das Entertainment System natürlich auch mit Navigation, Musik und viel mehr zu bieten.

Der SUV: Rivian R1S

Der Rivian R1S ist der erste SUV der Amerikaner. Auch er besticht vor allem mit tollen Spezifikationen. Das Design ist angelehnt an den PickUp, dem Rivian R1T. Die Front ist nahezu ident. Im Mittelpunkt steht wieder die LED Leiste, die über die ganze Front ragt, durchbrochen von den “Stadium”-Headlights. Bei den Rücklichtern gab es Anpassungen, ein nachvollziehbarer Schritt, ist das Heck des SUVs komplett anders als jenes eines SUVs.
Im Innenraum unterscheiden vor allem die Farben den PickUp R1T und den SUV R1S voneinander. Gleich ist, dass nur hochwertige Materialien für den Innenraum verwendet werden. Im Mittelpunkt steht ein riesiges Multifunktionsdisplay, das sich komfortabel von Fahrerseite und Beifahrerseite bedienen lässt. Selbstverständlich hat auch der Fahrer oder die Fahrerin ein voll-digitales Armaturenbrett. Aber auch von der zweiten Reihe aus können diverse Einstellungen vorgenommen werden, dank eines digitalen Multifunktionsdisplays in der zweiten Reihe.
Auch der Rivian R1S verfügt über Allradantrieb. Dafür sorgen vier Motoren, bei jedem Rad befindet sich einer. Optional ist der Elektro-SUV auch als 7-Sitzer erhältlich. Von der Batterie gibt es, genau wie beim PickUp, 3 Versionen. Die PS-Range reicht von 408 PS bis 762 PS.

 

Beide Autos sind für Abenteurer und Abenteurerinnen gemacht. Steigungen bis zu 45% stellen kein Problem dar. Kraft genug ist vorhanden. Im Offroad Mode kann eine Schräglage des Autos von bis zu 34% erreicht werden. Das sind alles Eigenschaften, an denen man merkt, dass es Rivian ernst meint und ihre Autos nicht nur als Marketinggag als Abenteurerautos platziert.
Ob es den Rivian R1T und den Rivian R1S in Zukunft auch in Österreich zu kaufen gibt, steht noch nicht fest. In Amerika kann man die beiden Modelle bereits um 1.000 Dollar vorbestellen. Der Kaufpreis fängt bei 69.000 Dollar an.

 

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