KIA Optima SW PHEV im Test - Zwei Herzen für wenig(er) Verbraucht

Der Optima SW ist kein Neuling mehr im Straßenbild. Seit 2015 fährt die aktuellste Generation auf den Straßen Österreichs und gefällt nach wie vor mit einem pfiffigen Design. Ganz neu ist aber der Plug-In Hybrid!
13. Oktober 2017
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Text: Max Melamed

Optisch unterscheidet sich der Optima SW PHEV nur geringfügig von den Verbrenner-Optimas. Dezente blaue Einsätze an den Seitenschwellern und der Front- & Heckschürze sowie der zusätzliche Tankdeckel zum Laden der Akkus links von der Fahrertür geben ihn aber als den Alternativen zu erkennen. Der Fahrkomfort leidet unter den zusätzlichen 131 Kilogramm der Akkus nicht. Der Optima SW PHEV ist genauso komfortabel wie seine Verbrenner-Brüder.

Auch im Innenraum das gewohnte Bild. Für einen Mittelklasse-Kombi eine tadellose Verarbeitung, die praktisch auf Augenhöhe mit dem Klassenprimus Passat ist. Alle Oberflächen im aktiven Sichtfeld fühlen sich gut an und wirken hochwertig. Das mir mittlerweile bekannte Navigationssystem ist nach wie vor eines der übersichtlichsten und bietet dank Apple CarPlay und Android Auto die perfekte Vernetzung von Auto und Smartphone. Der einzige echte Unterschied zu einem gleichwertig ausgestatteten Optima SW ist der Knopf mit der Aufschrift “HEV” hinter dem Automatikwahlhebel, womit ich auch schon zum wichtigsten Thema des Optima SW PHEV komme.

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DER HYBRIDANTRIEB DES OPTIMA SW PHEV

Bis zu 54 Kilometer rein elektrisch soll es im Optima SW PHEV gehen. Ausprobieren kann man das nur sehr schwer, da es keinen komplett elektrischen Modus gibt. Ich habe es trotzdem versucht und bin mit einem Batteriestand von 86% auf immerhin 46 Kilometer rein elektrisch gekommen und das trotz der Nutzung von Klima und Infotainment. Zweimal schaltete sich dabei ganz kurz der 4-Zylinder Verbrenner dazu, aber mit spontanem vom Gas gehen war er auch gleich wieder im Ruhemodus.Die 54 Kilometer erscheinen also realistisch, besonders wenn man es gemütlich angeht.

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Aber auch mit wenig Saft im Akku (weniger als 12%) wird der Optima SW PHEV nicht zum Trinker. 5,7 Liter braucht er mit 14% Akkustand am Anfang unserer Verbrauchsrunde auf 100 Kilometer. Den Akku ladet er während der Fahrt immer ein wenig auf und sobald der Akku 18% Ladung erreicht hat geht es wieder elektrisch vorwärts bis die oben erwähnten 12% erreicht sind und es wieder im Hybridmodus weitergeht. So bleibt der Optima stets sparsam.

Auf unserer AUTOGOTT.AT Verbrauchsrunde kommt der Koreakombi auf einen Verbrauch von 4,7 Liter bei einer Batterieladung von 50% am Anfang des Zyklus. Immerhin 0,3 Liter weniger als der Optima SW CRDI mit 141 Turbodiesel-PS und das bei einer Systemleistung von 205 PS.

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FAZIT KIA OPTIMA SW PHEV

Eine echte Alternative zum Turbodiesel-Optima, besonders wenn man auf mögliche Fahrverbote für dieselbetriebene Fahrzeuge in den nächsten Jahren schaut und das stetig wachsende Ladenetz nicht vergisst, das das Nachladen der Akkus immer einfacher macht. Einzig der Preis wird wohl noch einige abschrecken. Bei gleicher Top-Ausstattung “Platin” ist der Hybrid-Optima um über 6.000 Euro teurer, dafür aber zukunftssicher.