Renault Clio R.S. 220 Trophy im Test - Très Rapide

Die vierte Generation des Clio R.S. hatte einen etwas holprigen Start. Der Vorgänger wurde von seinen Fans als Dynamikwunder und echte Fahrmaschine gefeiert und die neue Generation R.S. war all das nicht mehr. Bis jetzt!
28. März 2018
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Text & Bild: Max Melamed

Als die vierte Generation des Clio R.S., der R.S. 200, auf den Markt kam herrschte große Ernüchterung. Keine Handschaltung mehr und ein gutes Stück braver als der Vorgänger, enttäuschte der “Neue” seine Fans. Der Glanz des Clio R.S schien ordentlich gelitten zu haben. Renault Sport wollte das so aber nicht auf sich sitzen lassen und legte nochmals Hand am Clio an. Das Endprodukt heißt Clio R.S. 220 Trophy und ist um ein ganzes Eck ärger als der 200er.

Warum? Renault Sport hat nicht nur Kleinigkeiten verändert. Die zuvor als träge bezeichnete Automatik wurde deutlich nachgeschärft, damit Gangwechsel wesentlich besser von der Hand gehen. Das R.S. Fahrwerk wurde durch das Trophy-CUP Fahrwerk ersetzt, das seinen Feinschliff auf der Nordschleife erhalten hat und ein gutes Eck härter ist. Die Lenkung wurde ebenfalls überarbeitet, damit der R.S. 220 Trophy noch präziser gelenkt werden kann. Zum drüberstreuen gibt es serienmäßig eine Akrapovic Auspuffanlage, die dem R.S. 220 Trophy zu einem wesentlich schärferen Klang verhilft!

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Klingt gut. Ist es auch. Wer schon mal mit einem R.S. 200 gefahren ist und dann in einen R.S. 220 einsteigt wird sofort merken, dass hier eine andere Gangart möglich ist. Über den R.S. Drive Knopf lässt sich der gewünschte Fahrmodus auswählen. Zwischen Normal, Sport und Race wird hier unterschieden. Meine Empfehlung - Den Normalmodus einfach ignorieren. Im Sport- und Racemodus ist der kleine Franzose einfach um so vieles besser und direkter, das man sich im Normalmodus wie in einem 2CV fühlt. Schaltzeiten, Gasannahme, Direktheit der Lenkung - all das ist in den beiden sportlichen Modi einfach um Welten besser. Außerdem klingt der Renault in diesen Modi richtig richtig richtig gut! Aggressives Runterschalten wird mit wildem “geballer” aus dem Auspuff quittiert und jedes mal Hochdrehen wird von einem fiesen Fauchen aus der Akrapovic Auspuffanlage begleitet. Herzerwärmend für Benzinverrückte. So muss ein Hot Hatch klingen.

Aber nicht nur der Sound ist wichtig. Die wichtigste Eigenschaft so einer kompakten Rakete ist der Spaßfaktor auf kurvigen Landstraßen. Leider beschloss der Winter während des Tests des Clio R.S. 220 Trophy doch nochmal nach Wien und Umgebung zu kommen und so konnte ich sicher nicht das ganze Potential des Franzosen erfahren. Wenn es aber mal ansatzweise trocken war konnte ich folgendes Feststellen. Im Vergleich zu meinem Privatauto, einem aktuellen Fiesta ST, ist der Clio R.S. auf der Hinterachse etwas ruhiger. Lift-Off Oversteer, also das herausdrehen der Hinterachse wenn man vom Gas geht, kennt der kleine Franzose eher nicht. Die Abstimmung auf der Nordschleife macht sich hier bemerkbar. Im Vergleich zum Fiesta ST also etwas braver. Dafür liegt der Trophy wie ein brett und das etwas höhere Gewicht als beim Fiesta sorgt für mehr Stabilität sowohl beim Geradeausfahren als auch auf schlechten Straßen. Der 1.6er Turbo donnert die Tachonadel außerdem viel zu schnell und mit ordentlich Nachdruck in Richtung Führerscheinverlustzone. Wie gern würde ich den Clio R.S. einmal über die Rennstrecke scheuchen.

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Ehre gerettet! Mit dem überarbeiteten Clio R.S. zeigt Renault Sport, dass sie nach wie vor sehr gute Hot Hatches bauen können. Wer auf der Suche nach einer kleinen Rennsemmel ist, die auch den Einsatz auf der Rennstrecke aushält, wird mit dem Clio R.S. Trophy 220 definitiv glücklich werden. Das nächste mal bitte gleich so Renault Sport.

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