Platzt jetzt der Wunschtraum autonomes Fahren?

Seit geraumer Zeit ist autonomes Fahren in aller Munde. Verschiedene Unternehmen positionierten sich und starteten milliardenschwere Forschungsprojekte. Jetzt wurde es erstaunlich ruhig um diese Projekte. Was steckt dahinter? Wir haben für Sie recherchiert.
Stefan Novotny 11. April 2019
medium

Diverse StartUps und Unternehmen ließen mit Ankündigungen aufhorchen, dass autonome Mobilität nicht mehr weit entfernt ist. Schon bald wären autonome Autos aus dem täglichen Straßenbild nicht mehr wegzudenken.

Was ist autonomes Fahren?

Autonomes Fahren bedeutet in der vollen Ausbaufstufe, dass das Fahren komplett vom Auto übernommen wird. Nach der Eingabe des Ziels, entscheidet das Auto völlig alleine (autonom), welche Route gewählt wird, wie schnell es fährt, welche Spur gewählt wird und wann der richtige Bremszeitpunkt ist. Die Insassen müssen  dem Computer vertrauen, der in brenzligen Situationen über Leben und Tod entscheiden muss.

Soweit die Theorie, doch die Verunsicherung ist groß. Wird man in Zukunft noch selbst mit dem Auto fahren dürfen? Wird den Menschen auch in diesem Bereich Verantwortung genommen? Autofahren bedeutet für viele Menschen “Freiheit”, dieses Gut will man nur ungern aufgeben.

Ford Chef formuliert Zweifel am autonomen Fahren

Ford Chef Jim Hackett ließ nun mit einer Aussage aufhorchen. Er ist überzeugt, dass autonome Mobilität überschätzt werde. Die Probleme, die noch gelöst werden sollen, sind so komplex, dass bis zur Markteinführung noch viele Jahre vergehen werden.

Ganz große Schlagzeilen machte zuletzt Uber. Gemeinsam mit Volvo forschen sie an der autonomen Mobilität. Die Forschungsarbeit erreichte 2018 einen traurigen Höhepunkt, als bei einer Fahrt eine Frau ums Leben kam. Diese wurde beim Überqueren der Straße vom Auto nicht erkannt und deswegen überfahren. Seitdem wurde die Forschung über autonome Mobilität nicht eingestellt, jedoch streng limitiert. Google hat die hauseigene autonome Forschung outgesourced. Dazu wurde die Firma Waymo gegründet. Der frühere Renault-Nissan Chef Carlos Ghosn versprach, dass erste autonome Fahrzeuge von Nissan 2020 auf den Markt kommen. Davon ist man nun meilenweit entfernt. Elon Musk, der bekannte Chef des US Autobauers Tesla verspricht nach wie vor autonomes Fahren bis Jahresende.

Verkehrsexperte: Autonome Mobilität noch lange nicht in Sicht

Wann der große Durchbruch bei der autonomen Mobilität kommt, ist nicht in Sicht. In einem Interview mit Michael Nikowitz, Verkehrsexperte aus dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Kultur, unterstrich dieser die Probleme bei autonomer Mobilität. Man brauche sich vor Fahrverboten in Österreich aufgrund von autonomer Mobilität nicht zu fürchten. Bis dahin dauert es noch sehr lange.

Rasant verläuft allerdings die Entwicklung von automatisierter Mobilität. Der Parkassistent und Spurhalteassistent sind seit wenigen Wochen legal, auch wenn die Hände nicht am Lenkrad bleiben Diese Systeme unterstützen den Autofahrer. Im Gegensatz zu früher darf das Auto jetzt gesteuert werden, ohne die Hände am Lenkrad und die Füße am Gas- oder Bremspedal zu haben. In gefährlichen Situationen muss das Mensch trotzdem eingreifen.

Innovator Tesla?

Tesla hat einen Autopiloten für Autobahnen bereits fertig entwickelt. Dieser funktioniert schon sehr gut. Mit Ende des Jahres verspricht Tesla auch einen Autopiloten für die Stadt. Und da steht eines fest: Wenn Tesla hier genauso gut arbeitet, wie bei den bisherigen Technologien, dann dürfte dieser auch funktionieren.

Ob der ganzen Technologie ist nach wie vor das Wichtigste, vorsichtig und vorausschauend zu fahren.