So will FIAT elektrisch fahren

Endlich. Fiat stellt zu seinem 120 jährigen Jubiläum ein rein elektrisches Konzeptauto vor. Es trägt den Namen Centoventi, ist individuell konfigurierbar und vor allem leistbar.
Stefan Novotny 25. März 2019
genf 2019 fiat centoventi

Man muss sich heutzutage richtig anstrengen, um aus der Masse herauszustechen. Es gibt eigentlich keinen Autohersteller mehr, der noch nicht seine Vorstellungen zu einem Elektroauto präsentiert hat. Bei Fiat hat man lange darauf warten müssen. Außer einem kurzen Fiat 500e Intermezzo war noch nicht viel zu sehen. Hinter vorgehaltener Hand wird schon von einem neuen Anlauf zur Elektrisierung des FIAT 500 gesprochen. Bereits Anfang 2020 soll eine Elektroversion des FIAT 500 auf den Markt kommen. Dennoch: Durch den tragischen Tod des erfolgreichen Konzernchefs Sergio Marchionne scheint es, als wurden die Zukunftspläne durcheinander gebracht. Doch nun präsentierte man am Autosalon in Genf das Konzeptauto Fiat Centoventi.
Präsentiert man heutzutage ein Konzeptauto, das rein elektrisch betrieben wird, muss man sich schon etwas besonderes einfallen, um aus der Masse hervorzustechen. Je mehr es schon gibt, desto schwieriger ist es. Will man nicht in Bedeutungslosigkeit verschwinden, muss man in Zeiten wie diesen vor allem eines: Auffallen.

Fiat Centoventi: Ein modularer Kompakter

Der Fiat Centoventi fällt auf. Das kubische Design ist nicht alltäglich, auch wenn es ein bisschen an den Honda e erinnert. Trotzdem hat der Centoventi eigenständige Designmerkmale. Die italienische Flagge, die in Form des alten Fiat Logos zu sehen ist, ist ein hübsches Detail des Designteams. Im Zusammenhang mit den beiden LED Frontscheinwerfern machen Kleinigkeiten wie diese das Auto aus. In der Mitte befindet sich ein “Fiat” Schriftzug, der selbstständig leuchten kann. Die Felgen der Räder fallen auch durch ihr futuristisches Design auf. Die Nebelleuchten des Fiat Centoventi erinnern an die, die bei den Fiat 500 derzeit verwendet werden. Am Heck gibt es ein Display, das der Besitzer individuell bespielen kann.
Wie hebt sich der Centoventi aus der Messe empor?

Lego-System: Individuell zusammenbauen

Das Auto wird nur in einer Farbe produziert, in weiß. Trotzdem kann der Kunde Elemente wie Dach, Stoßfänger, Radabdeckungen selbst auswählen. Man kann aus vier Dachdesigns, vier Stoßfängern und vier Radabdeckungen wählen. Das ist Bestandteil des neuen 4U-Programms. Durch individuelle Folierungen kann man den Fiat Centoventi trotzdem nach eigenen Vorstellungen gestalten. Von FIAT gibt es diverse Designvorschläge. Individualität wird bei diesem Auto groß geschrieben. Die Batterie lässt sich in wenigen Sekunden erweitern. Die Reichweite steigt so von 100 Kilometern auf bis zu 500 Kilometern. Die Akkus befinden sich an der Unterseite des Autos in einer Lade. Hier kann man völlig unkompliziert weitere Batterie-Elemente dazu stecken.

Auch die Innenausstattung ist individuell anpassbar. Man kann dieses Auto wirklich nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen designen. Dafür hat der FIAT kleine Löcher im Innenraum verteilt. Ähnlich wie beim Lego Prinzip lassen sich so modular Komponenten, die man gerade benötigt, hinzufügen. Andere Dinge lassen sich so leicht wieder ausbauen. FIAT nennt das “Plug and Play”-Prinzip. Der FIAT Centoventi, der am Automobilsalon in Genf zu sehen war, hatte in der ersten Reihe neben dem Fahrersitz einen Kindersitz montiert. Beifahrer war automatisch das Kind. In wenigen Minuten lässt sich der Innenraum nach den eigenen Bedürfnissen anpassen.

FIAT: Neues Modell längst überfällig

Der FIAT Centoventi eignet sich für viele Dinge wunderbar. Man kann sich den Einsatz sowohl im privaten Bereich, als auch als Carsharing Auto vorstellen. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich hier um in Konzeptauto handelt. Ob es in Serie gehen wird, ist noch nicht bekannt. Die Ausführungen zu diesem Auto sind allerdings schon so detailliert, dass man eine Serienversion durchaus erwarten kann. Ein Auto wie den FIAT Centoventi brauchen die Italiener unbedingt. Die Modellrange von FIAT ist mittlerweile schon in die Jahre gekommen. Ein frisches, innovatives Modell würde der Marke sehr gut tun.

Fiat am Autosalon in Genf