So ladet man Elektroautos richtig

Einer der großen Unterschiede von Elektroautos hin zu Autos mit Verbrennermotor ist das Tanken. Während man Diesel oder Benzin relativ rasch an einer der vielen Tankstellen in der Umgebung bekommt, kann man das Elektroauto problemlos zu Hause oder zum Beispiel während des Einkaufens laden. Doch welche Möglichkeiten gibt es und was ist dabei zu beachten?
19. Juli 2020

Die wichtigste Info zu Beginn: Wenn man ein Elektroauto in Österreich kauft, kann man es auf jeden Fall auch aufladen. Dafür wurden bestimmte Normen geschaffen. Kommt man in Österreich zu einer Ladesäule, kann man das Elektroauto dort aufladen. Dennoch gibt es verschiedene Ladekabel und Ladetypen. Eine Übersicht.

Mode-2 Kabel

Dieses Kabel wird meist bei Elektroautos mitgeliefert und kann an eine Schukosteckdose gesteckt werden. Bei Verwendung dieses Kabel muss man meist lange Ladezeiten in Kauf nehmen.

Mode-3 Kabel

Dieser Kabeltyp ist meist mit Typ 1 und Typ 2 Steckern kompatibel. Hier sind Ladeleistungen bis 43 kW möglich.

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TYP 1 Stecker

Dieser Stecker kann maximal mit einer Leistung von 7,4 kW laden und ist in Europa nicht weit verbreitet. Er kommt vor allem in Asien zum Einsatz. 

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TYP 2 Stecker

Der Typ 2 Stecker ist in Österreich weit verbreitet. Er kann an den meisten Ladestationen verwendet werden. Der Typ 2 Stecker hat eine maximale Ladeleistung von 43 kW. Alle Mode-3 Kabeln haben einen Typ 2 Stecker (auf der Seite der Ladestation). Somit kann praktisch jedes Elektroauto mit einem Typ 2 Stecker geladen werden.

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Combo-Stecker (Combined Charging System CCS)

Hier kommt auch ein Typ 2 Stecker zum Einsatz. Dieser hat, meist darunter, einen zweiten Stecker angebracht, der beim Laden mitverwendet werden kann. So ist eine theoretische Ladeleistung von bis zu 170 kW möglich. In der Praxis ist die Leistung meist deutlich geringer (circa 50 - 60 kW). Der Steckzusatz unterstützt Wechsel- beziehungsweise Gleichstromladen und schafft so eine höhere Ladeleistung des Elektroautos.

CHAdeMO-Stecker

CHAdeMO-Stecker

Diese Technologie kommt aus Asien und ist eine Schnellladetechnologie, die auch an österreichischen Ladestationen verwendet werden kann. Theoretisch sind hier Ladeleistungen von bis zu 100 kW möglich.

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Tesla Supercharger

Hierbei handelt es sich um einen modifizierten Typ 2 Steckertyp. Eine Ladeleistung von 120 kW wird ermöglicht. Der Nachteil: Um die Ladestation nutzen zu können, muss man einen Tesla besitzen. Alle anderen Marken müssen sich mit herkömmlichen Ladestationen zufrieden geben.

Schukosteckdose

Schukosteckdose

Dies ist in der Regel der bekannteste Stromlieferant. Wir stecken ja auch unser Mobiltelefon an dieser Steckdose an. Mit einem Mode 2 Kabel können Autos auch an Schuko Steckdosen aufgeladen werden. Hier ist ein Kästchen am Kabel verbaut (ICCB: In-Cable-Control-Box), das den Strom für das Elektroauto umwandelt. Die Leistung ist selbstverständlich nicht so groß, eine Ladeleistung von 3,7 kW ist hier meistens möglich.