Wenn Sie Ihr Wunschauto gefunden haben, ist es wichtig zu beachten, ob es sich dabei um einen Neuwagen oder um einen Gebrauchtwagen handelt: In Österreich gilt als Gebrauchtwagen, wenn ein Fahrzeug mehr als 6.000 Kilometer aufweist UND älter als ein halbes Jahr ist.
EU-REIMPORT VON GEBRAUCHTWAGEN
Achtung: Gemäß der obigen österreichischen Definition können Vorführwagen auch schon als Gebrauchtwagen gelten. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens in einem EU-Land müssen Sie die Mehrwertsteuer direkt beim Kauf beim Händler vor Ort zahlen. Vor dem Kauf sollten Sie sich versichern, dass der potenzielle Wagen in Österreich zugelassen werden darf. Informationen darüber erhalten Sie von den Importeurbetrieben oder bei technischen Überprüfungsstellen in den Bundesländern.
EU-REIMPORT VON NEUWAGEN
Laut österreichischem Recht gilt ein Auto als Neuwagen, wenn er entweder weniger als 6.000 Kilometer gefahren wurde UND jünger als ein halbes Jahr ist. Hat ein 4 Monate altes Auto 10.000 Kilometer am Tacho, gilt es als Neuwagen. Hat ein ein Jahr altes Auto 200 Kilometer am Tacho, gilt es ebenfalls als Neuwagen. Wenn feststeht, dass es sich beim gewünschten Auto um einen Neuwagen handelt, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.
Sie müssen im EU-Ausland keine Mehrwertsteuer beim Händler zahlen. Dafür müssen Sie dann in Österreich eine Erwerbssteuer bezahlen. Bevor Sie das Auto in Österreich zulassen, müssen Sie noch die Normverbrauchsabgabe (NoVa) nachzahlen. Dann steht der Anmeldung nichts mehr im Wege. Damit Sie bei der Anmeldung des Autos keine böse Überraschung erleben, haben wir die Dokumente, die Sie dafür brauchen, zusammengefasst (Quelle: help.gv.at):
- Kaufvertrag oder Rechnung
- Fahrzeugpapiere (ausländisches Genehmigungsdokument im Original)
- Ausgefüllte Garantiekarte, Serviceheft, Betriebsanleitung
- Ausländischen Typenschein bzw. Kfz-Brief oder dergleichen
- U-Betriebserlaubnis (COC-Papier)
EU-REIMPORT - AUSLÄNDISCHE KENNZEICHEN
Wenn Sie Ihr neues Auto mit ausländischen Kennzeichen nach Österreich bringen, sollten Sie sich mit der Ummeldung nicht zu viel Zeit lassen. Sie dürfen maximal ein Monat mit diesen Kennzeichen fahren. In Ausnahmefällen kann diese Frist um ein weiteres Monat verlängert werden. Sollten Sie es innerhalb der vorgegebenen Zeit nicht schaffen, Ihr Auto umzumelden, müssen Sie die ausländischen Kennzeichen beim jeweiligen Amt abgeben.
PROBLEME BEIM EU-REIMPORT VON AUTOS
Da die importierten Fahrzeuge für den Markt im Ausland gebaut wurden, kann die Ausstattung zu jener in Österreich abweichen. Sicherheitsvorschriften, die in Österreich verpflichtend sind, müssen in anderen EU-Ländern nicht gelten. Es kann passieren, dass Sicherheitsassistenten wie ESP im importierten Auto fehlen. Wenn man Autos aus südlichen Ländern kauft, ist meist eine Klimaanlage serienmäßig dabei. Autos aus dem hohen Norden besitzen wiederum oft ein komplettes Winterpaket. Man sollte sich über die Ausstattungsinhalte im Vorhinein gründlich informieren. Einige Händler haben sich auf EU Reimporte spezialisiert.
EIN EU-REIMPORT RECHENBEISPIEL
Der Opel Insignia erfreut sich an hoher Beliebtheit. Ralf ist ein Sparfuchs. Er spart sehr gerne und versucht beim Einkaufen immer Schnäppchen zu ergattern. Da sich eine anstehende Reparatur bei seinem Auto nicht mehr auszahlt, will er ein neues Auto kaufen. Es soll ein schönes Auto, eines mit viel Qualität und am letzten Stand der Technik sein. Der neue Opel Insignia passt perfekt zu ihm. Bei der Ausstattung möchte er nicht sparen, beim Kaufpreis jedoch schon. Ein Import aus Deutschland ist für Ihn eine realistische Alternative. Folgendes Modell will Ralf kaufen:
DER NEUE OPEL INSIGNIA
- Austattungslinie DYNAMIC
- OPC-Line Sport Paket Interieur
- OPC-Line Paket Exterieur
- Zwei-Zonen Klimatisierungsautomatik
- Solar Protect®-Wärmeschutzverglasung im Fond stark getönt
- Türeinstiegsleisten mit Schriftzug OPEL
- Radio R 4.0 IntelliLink
- Tempomat inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer; u.v.m.
SONDERAUSSTATTUNG
- Digitalisiertes 8-Zoll-Fahrerinstrumentendisplay
- Frontkamera (Generation 3) mit adaptivem Tempomat
- Beheizbare ThermaTec Windschutzscheibe
- Fußraumteppiche, Velours, Schwarz, 4-teilig
- Head-Up Display
- Technologie-Paket
- IntelliLux LED® Matrix Licht
- Navi 900 IntelliLink (Generation 2)
- Park & Go-Paket
- Rückfahrkamera
- Seitenairbags, hinten außen
- Sicht-Paket
- Sitzheizung, mehrstufig, Fahrer und Beifahrer
- Verkehrsschild-Assistent
- Lackierung, Metallic
- Stoff Monita/Ledernachbildung Moroccana, Schwarz
- Onyx Schwarz Zweischicht-Metallic
Der Listenpreis für dieses Fahrzeug beträgt in Österreich 45.210 Euro. Im Internet hat Ralf den Opel bei einem deutschen Händler für einen Preis von 32.980 Euro gefunden. Dies ist eine Differenz von über 10.000 Euro. Ralf beginnt zu rechnen und zu vergleichen.
WIE VIEL DER EU-IMPORT KOSTET
Bei einem Kaufpreis von 33.257 Euro kommt Ralf auf einen Nettopreis von 27.714,29 Euro. Die deutsche Mehrwertsteuer ist nicht zu bezahlen. Die österreichische Mehrwertsteuer beträgt, im Gegensatz zur Deutschen, 20 %. In Österreich wird der Insignia versteuert. Außerdem muss die NoVa nachgezahlt werden. Das würde bei diesem Modell auf 2.693,14 Euro kommen. Insgesamt würde Ralf auf einen Preis von 35.950,29 Euro kommen. Wenn man sich den Listenpreis ansieht, ist dies noch immer sehr günstig. Ralf erreicht mit einem Kauf in Deutschland einen Rabatt von rund 20,5 %.
Auf AUTOGOTT.AT erhält man diesen Opel Insignia ab 36.215 Euro. Dies entspricht einem Rabatt von bis zu 19,9 %.
Der Unterschied zum Preis aus Deutschland beträgt 265 Euro. Beim Kauf eines Autos aus Deutschland ist der Aufwand natürlich ungemein höher. Die Zeit, die man in Österreich auf diversen Ämtern verbringen muss, entfällt bei einem Kauf in Österreich. Es gibt Organisationen, die sich um den Import eines Auto kümmern. Viele Wege bleiben Ihnen dennoch nicht erspart.
Ob es das alles wert ist, bleibt jedem selbst überlassen. Aber Ralf entscheidet, dass er das Auto doch lieber bei einem Händler in Österreich kauft. Die 265 Euro zahlt er, denn er erspart sich viel Zeit und viele Wege zu den Ämtern.
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