Conceptcars: Die Zukunft ist elektrisch

Das Jahr 2019 hat begonnen und wird von einigen schon als das “Jahr des Elektroautos” bezeichnet. Wir haben uns angesehen, welche Elektro-Studien in den Startlöchern scharren und auf was wir uns freuen können.
Stefan Novotny 16. Jänner 2019
Diese Conceptcars kann man in Zukunft selbst fahren.
© AUTOGOTT.AT

Wien Energie hat vor kurzem bekannt gegeben, das Ladenetz bis in das Jahr 2020 auf 1.000 Ladestationen auszubauen. Es wird mit einem bevorstehendem Elektroboom gerechnet, auf den man sich vorbereiten will. In ganz Österreich ist immer wieder von Ankündigungen die Rede, das Elektronetz auszubauen. Kein Wunder, werden jährlich immer mehr reine Elektroautos neu zugelassen. Brennstoffzellenautos scheinen dagegen trotz Potential nicht aufzuholen.
Dass die Zukunft der Automobilindustrie der Elektromobilität gehört, scheint klar zu sein. Denn kaum ein Hersteller hat noch kein Elektroauto in seinem Portfolio. Und weltweit geistern viele Konzepte von Elektroautos der Zukunft durch die Medien. Wir haben uns die interessantesten Angesehen und schauen, was auf uns zukommen wird.

 

Der Honda Urban EV kommt 2020 auf den Markt.
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Honda Urban EV

Für viel Furore sorgte das Konzept des Honda Urban EV. Das sorgte im Endeffekt für so viel Furore, dass man sich bei Honda entschied, damit in Serie zu gehen. Das Design des elektrischen Kleinwagens ist stark an die erste Generation des Honda Civic angelehnt. Das Konzept wurde letztes Jahr in Genf erstmals der breiten Masse präsentiert mit der Ankündigung, man könne es ab 2019 bestellen. Dabei dürfte es auch bleiben.
Die Auslieferung beginnt allerdings erst 2020 und Details sind bisher nur wenige bekannt. Beim Honda Urban EV wird es sich um einen rein elektrisch betriebenen Kleinwagen für vier Personen handeln - ein Erlkönig wurde auch bereits gesichtet. Bei diesem Modell erkennt man nicht viel, aber dennoch ist es klar, dass sich Honda an die erfolgreiche Studie gehalten hat. Der Honda Urban EV wird im Großen und Ganzen so auf den Markt kommen.

Blickpunkt Österreich

Bei Honda handelt es sich um eine Marke, die sehr aktiv in Österreich ist. Sobald der Honda Urban EV in Europa bestellbar ist, wird das auch in Österreich der Fall sein. Man wird sich aber, wie die Erfahrung bei neuen Elektroautos gezeigt hat, wahrscheinlich auf lange Lieferzeiten einstellen müssen.

Cadillac

Wir Europäer verbinden kaum eine Automarke mehr mit Amerika als Cadillac. Die Marke brachte schon viele Legendäre Modelle auf den Markt. Cadillac hatte immer den Ruf, sehr “durstig” zu sein. Damit wird in Zukunft Schluss sein.
General Motors (GM) macht Cadillac zu einer reinen Elektromarke und hat auf der Detroit Autoshow erstmals ein Foto von einem Elektro-Cadillac gezeigt. Dabei handelt es sich offensichtlich um ein Crossover Modell. Am auffälligsten ist die vorgezogene Motorhaube. LED Lichter runden die Front ab. Das Design sieht einerseits futuristisch aus, andererseits ist es ein souverän designtes Auto. Man zieht die Blicke auf sich, aber nicht weil man elektrisch fährt, sondern weil es ein gelungener Crossover ist.
Als Plattform für das Elektroauto wird die sogenannte “BEV3” Plattform verwendet. Damit ist man flexibel beim Bau von weiteren Elektroautos. Es werden auch verschiedene Akkus entwickelt, die dann auch je nach Wunsch in den diversen Modellen einsetzbar sind.
GM positioniert die eigene Marke um ein starkes Gegengewicht zu Tesla zu haben. Diese Marke hat in Amerika nämlich momentan im Elektroautosegment die Markthoheit inne. Mit der neuen “BEV3” Plattform wird man Tesla in jedem Fall ärgern können.

Blickpunkt Österreich

Ob ein Elektro Cadillac jemals in Österreich zu kaufen sein wird, steht in den Sternen.

Cadillac wird zu einer reinen Elektromarke und hat das erste Bild zu seinem Elektroauto vorgestellt.
© General Motors

Geely

Geely ist in Österreich kaum jemanden ein Begriff. Doch weltweit gehört die chinesische Automarke schon längst zu den großen Playern.
In Europa ist die Marke vor allem durch Volvo bekannt. Geely ist der Mehrheitseigentümer der Schweden. Analysten glauben, dass Volvo ohne Geely nicht so eine erfolgreiche Gegenwart durchleben würde. Die Autos, die Volvo baut, sind qualitativ hochwertig, schön anzusehen und verkaufen sich gut. Wo Volvo heute stehen würde, wäre Geely nicht hinter der Marke präsent, ist kaum auszudenken.
Geely steht auch hinter der Elektromarke ZhiDou, die sehr erfolgreich in China Elektro-Kleinstwagen verkauft. Diese Marke hat seit kurzem auch den österreichischen Markt betreten. Hinter Lynk&Co steht Geely ebenfalls. Die Luxusmarke hatte vor allem mit der neuen Art, wie man eine Auto besitzen kann, von sich reden gemacht.
Nun will Geely erstmals selbst als Marke Geely am Elektromarkt auftreten. Sie wollen weltweit mit einem Elektroauto starten und haben davon auch schon ein Bild veröffentlicht. Es scheint sich dabei um eine Limousine aus der Kompaktklasse zu handeln. Zu sehen ist auf dem Bild jedenfalls nicht gerade viel. Erkennen kann man vor allem die Kontur des Elektroautos. Der Frontscheinwerfer besteht aus mehreren LED Leisten und der Ladeanschluss scheint vom Fahrer aus gesehen auf der rechten Seite positioniert zu sein. Einen Namen für dieses Auto gibt es noch nicht, aber Anfang 2019 sollen mehr Details ans Tageslicht kommen.

Blickpunkt Österreich

Bei der Ankündigungen des Elektro-Geely wurde dezitiert von einem Elektroauto für den globalen Markt gesprochen. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass dieses Modell nach Österreich kommen wird.

Nissan IMs

Nach dem Mini-Facelift des Nissan Leaf, haben die Japaner nun ihr zweites rein elektrisches Auto auf der Motorshow in Detroit vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Allradauto, das als Crossover auf den Markt kommen wird. Heißen wird dieses rein elektrische Auto Nissan IMs. Der Nissan IMs ist entweder als 5-Sitzer oder als 3-Sitzer erhältlich.
Ist er ein Dreisitzer, sind vorne zwei Sitze und in der hinteren Reihe ein Sitz, der sehr viel Komfort bringen soll. Die beiden vorderen Sitzen kann man drehen, somit kann man in dem Nissan IMs einen Sesselkreis bilden.
Autonomes Fahren wird im neuen Elektro Nissan ebenfalls groß geschrieben. Eine Säule des Nissan Intelligent Mobility Konzept ist das autonome Fahren. Der Nissan IMs wird ohne menschlichen Eingriff fahren können, was dem Level 4 des autonomen Fahrens entspricht.
An Bord wird es zwei Elektormotoren geben, die insgesamt eine Leistung von 483 PS aufbringen. Die Reichweite liegt laut Angaben von Nissan bei 610 Kilometern.
Das Aussehen ist auf jeden Fall ein Blickfänger. Gerade LED Lichtleisten dominieren das Design. Der Nissan Schriftzug im Nissan Logo leuchtet auch. Die Gesamtkontur ist rund und dynamisch, die restlichen Designmerkmale sind geprägt von geraden Linien. Auf Rückspiegel wird auch hier verzichtet, stattdessen sind Kameras auf den beiden Seiten montiert. Ein riesiges Panoramafenster macht den Innenraum hell und freundlich.

Schwerpunkt Österreich

Es handelt sich beim Nissan IMs um ein Konzeptfahrzeug. Dieses Konzept beinhaltet jedoch schon Technologien, die bei anderen Marken schon in Serie gehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Nissan IMs demnächst ganz ähnlich auf den Markt kommen wird. Nissan ist eine etablierte Marke in Österreich und es ist dadurch sehr wahrscheinlich, dass es dieses Fahrzeug auch in Österreich zu fahren geben wird.

Nissan bringt nach dem Leaf ein zweites Elektroauto auf den Markt: Den Nissan IMs
© Nissan

e.Go life

E.Go ist ein deutsches Unternehmen, dass 2015 gegründet wurde. Es ist spezialisiert auf Elektroautos und hat drei Modelle vorgestellt. Neben einem Kart (e.Go Kart) und einem Kleinbus (e.GO MOOVE) soll in diesem Jahr der Kleinstwagen e.GO Life auf den Markt kommen.
Der Produktionsstart des Elektroautos fand im Juli 2018 statt. Konzipiert ist der e.Go life als elektrisches Stadtauto, dass deutlich unter 20.000 Euro kostet. Designt und gebaut wird der Stadtwagen in Deutschland. Durch das gut überlegte Design erhält man viel Raum auf wenig Platz. Zu kaufen gibt es den e.Go Life in drei Varianten. Dabei unterscheiden sich vor allem Batteriekapazität, Reichweite und Beschleunigung. Der Preis bewegt sich zwischen 15.900 Euro und 19.900 Euro, mit Batterie aber ohne Elektroförderung. Die stärkste Variante des e-Go Life kann eine Spitzengeschwindigkeit von 152 km/h erreichen und ist damit auch für (kurze) Autobahnfahrten geeignet.

Der e.GO Life ist absofort online bestellbar.
© e.GO Mobile AG

Blickpunkt Österreich

Der e.Go Life ist schon bestellbar und dadurch auch in Österreich verfügbar. Shops gibt es allerdings nur in Deutschland. Ob man auch hierzulande einen Shop eröffnen will, ist noch nicht bekannt. Sollte man sich einen e.Go Life anschaffen wollen, muss man ihn in Deutschland bestellen.

Sono Sion

Dieses Start-Up verfolgen wir schon ziemlich lange. Auch Probefahren durften wir es schon. Das besondere an diesem Auto: Es kann mit Sonnenstrom geladen werden. Pro Tag sind durch die Kraft der Sonne bis zu 30 Kilometer möglich. Das Unternehmen wurde in Deutschland gegründet und das erste Modell der Deutschen geht in diesem Jahr in Serie. Das Team hinter dem Auto setzt auf ausgereifte Technologie. Getreu dem Motto, “Warum selbst entwickeln, wenn man schon auf ausgereifte Produkte zurückgreifen kann.”, werden Technologie und Teile zugekauft. Man konzentriert sich auf das wesentliche und versucht so die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten. Dass das nicht immer gelingt, wurde letztes Jahr bekannt gegeben.
Der Preis des Sono Sion musste in die höhe geschraubt werden, da der Preis für die Batterie doch teurer ist als angenommen. Dennoch handelt es sich hier um ein günstiges Elektroauto, dass dank seiner Solarpanele am Dach einzigartig ist.

Schwerpunkt Österreich

Der Sono Motors Sion ist schon lange vorbestellbar. In diesem Jahr geht er auch endlich in Serie und dann steht einem österreichischem Straßenbild mit Sono Motors Sions nichts im Wege.

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Porsche Taycan

Der Porsche Taycan ist aus dem Porsche Mission E Konzept entstanden. Von 600 PS angetrieben braucht das erste rein elektrische Sportauto von Porsche 3,5 Sekunden von 0 auf 100. Im Zuge des WLTP Chaos des Porsche Konzerns wurde entschieden, dass die Marke elektrifiziert werden soll. Der Porsche Taycan ist der erste Elektrosportler, der der breiten Masse präsentiert wurde.
Walter Röhrl ist eine österreichische Rally Legende und mit Porsche seit Jahren sehr verbunden. Gleichzeitig ist er auch einer der größen E-Auto Kritiker. Eine Testfahrt mit dem neuen Porsche Taycan lies er sich trotzdem nicht nehmen. Zugegeben: Das Video stammt von Porsche selbst, negative Kritik darf also nicht erwartet werden. Dennoch ist zu sehen, dass Röhrl ziemlich beeindruckt von dem Elektroporsche ist. Er spricht von Porsche Tugenden, die man auch im Porsche Taycan wieder findet.

Porsche-Taycan-2019
© Porsche Holding

Schwerpunkt Österreich

In Österreich wird es den Porsche Taycan ganz bestimmt zu kaufen geben, handelt es sich hierbei um den Heimatmarkt. Ab wann man ihn bestellen kann, ist noch nicht bekannt. Ebenso ist der Preis noch nicht bekannt.

Byton

Bei Byton handelt es sich um eine chinesische Automarke, die von deutschen Top-Managern gegründet wurde. So finden sich in der Unternehmesstruktur einige ehemalige Manager von BMW mit an Bord. Byton hat es sich zum Ziel gesetzt, voll elektrische und rein autonom fahrende Autos zu entwickeln. Autonomielevel 4 soll keine Seltenheit sein, sondern zum Standard gehören. Bisher wurden zwei Modelle vorgestellt: der Byton M-Byte und der Byton K-Byte. Beim K-Byte handelt es sich um eine Limousine, beim M-Byte um einen SUV. Damit werden die beiden beliebten Fahrzeugsegmente zuerst abgedeckt. Der M-Byte geht 2019 in Serie, der K-Byte folgt 2021. Neben dem Können autonom zu fahren, beeindrucken die chinesischen Elektroautos auch mit einer Reichweite von 400 Kilometer bis 520 Kilometer und 300 PS bis 475 PS. Viel Technologie und souveränes Design treffen bei dieser Marke aufeinander. Man hat hier jedenfalls auf alle Details geachtet und nichts dem Zufall überlassen. Ein Highlight ist sicher das Lichtdesign, sowohl vorne, als auch hinten. Neben Markanten LED Leisten ergänzen feine LED Leisten das Gesamtbild. Man mag gleich erahnen, dass es sich hierbei um ein gut vernetztes Auto handelt.

Schwerpunkt Österreich

Auch wenn der Byton M-Byte schon in diesem Jahr in Serie gehen wird, startet er vorerst nur in China. Ein Start in den USA ist im dritten Quartal 2020 geplant. Kurz darauf soll der Byton M-Byte auch in Europa starten. Spätestens im 4. Quatal 2020 sollter dieses Auto in Europa zu erwerben sein und damit auch in Österreich. Laut derzeitigem Stand wird sich der Preis bei circa 40.000 Euro bewegen.

Quelle: BYTON
© BYTON

Polestar 2

Polestar ist eine neue Marke von Volvo. Derzeit fokussiert man sich auf die Markteinführung des Polestar 1, aber vor kurzem wurden erste Infos über den Polestar 2 bekannt gegeben. Dies auch, weil der Polestar 1 von den Leuten eher schlecht angenommen wurde. Es handelte sich dabei um einen weiteren teuren Plug-In-Hybrid auf dem Automarkt. Mit dem Polestar 2 soll sich das nun ändern. Der Preis soll zwischen 40.000 und 60.000 Euro liegen. Polestar will beim Vertrieb jedoch auf ein Abomodell setzen, wie es schon andere Marken wie Byton oder Lynk&Co versuchen wollen. Es soll sich hierbei um einen weiteren Konkurrenten des Tesla Modell 3 handeln. Das Auto wird eine Reichweite von fast 500 Kilometern haben. Der Polestar 2 soll in den nächsten Wochen komplett vorgestellt und enthüllt werden.

Schwerpunkt Österreich

Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass der Polestar 2 früher oder später auch in Österreich auf den Markt kommt. Im März startet der Autosalon in Genf, bis dahin oder im Rahmen dessen erwarten wir Weltpremiere dieses Elektroautos.

Der Polestar 2 soll vor allem dem Tesla Modell 3 Konkurrenz machen.
© Polestar