KIA e-Niro: Der neue Elektro-Crossover

Seit diesem Jahr ist KIA mit einem weiteren Elektroauto in Österreich vertreten. Der KIA e-Niro soll im Crossover Segment punkten.
Stefan Novotny 18. September 2019

Wir konnten den neuen KIA eNiro testen. Die rein elektrische Version ist die neueste Niro Version. Es gibt den KIA Niro auch in einer Mildhybrid und Plugin-Hybrid Variante. Somit deckt dieses Modell alle Elektrovarianten ab. Wir konzentrieren uns jetzt auf unser Testauto:

KIA e-Niro Platin Long Range

Man kann beim KIA e-Niro aus zwei Batterievarianten wählen. Die Standardbatterie hat 136 PS und eine Reichweite von 289 Kilometern. Die Variante mit der Long Range Batterie hat 204 PS und eine Reichweite von 455 Kilometern. Wir testeten das Modell mit der großen Batterie in der Ausstattungslinie Platin.

KIA e-Niro Design

Äußerlich hebt sich der KIA e-Niro kaum von seinen Geschwistern ab. Am auffälligsten ist der geschlossene Kühlergrill. Bei einem Elektroauto ist ein Kühlergrill überflüssig, deswegen ist hier die eine Tür verbaut, die direkt zur Steckdose führt. Verziert wird der Kühlergrill durch rautenförmige Waben. Um das ganze Auto verteilt finden sich immer wieder türkise Zierelemente, die unterstreichen sollen, dass es sich hierbei um ein Elektroauto handelt. Auch Chromelemente finden man rund um das Auto. So sind die Türgriffe verchromt und die Rahmen und Fenster ebenfalls. Sonst wirkt der Elektro-Crossover dynamisch. Die Frontscheinwerfer strecken sich Richtung Windschutzscheibe, so wirkt der e-Niro trotz Crossover Segment sportlich. Sonst verlaufen die Linien der Karosserie unspektakulär von der Motorhaube bis zum Heck. Das ist jetzt gar nicht negativ gemeint, im Gegenteil: Bei Elektroautos denken Hersteller oft, sie müssen dem Kunden ein gewagtes Design anbieten. Beim KIA e-Niro merkt man gleich, dass man auch auf Praktikabilität wert gelegt hat.

Der KIA e-Niro kann in 54 Minuten 80% des Akkus laden.
© AUTOGOTT.AT

KIA e-Niro Testfahrt

Zugegeben, der KIA e-Niro ist nicht das erste Elektroauto, das wir getestet haben. Es ist jedoch immer wieder ein Genuss, mit einem Elektroauto fahren zu dürfen. Man merkt hinter dem Steuer sofort, dass man in der Zukunft der Mobilität angekommen ist. Dieses Feeling hat mich im KIA e-Niro wieder gepackt. Das Gaspedal spricht direkt an. Dank Rekuperation ist ein “One Pedal”-Fahren möglich. Man kann aus vier verschiedenen Fahrmodi wählen:

  • Sport
  • Comfort
  • Eco
  • Eco+

Hier kann man selbst entscheiden, wie einen das Auto ansprechen soll. Im Sport-Modus wird der KIA e-Niro auf Performance getrimmt. Es wird schnell beschleunigt (in 7,8 Sekunden kommt man von 0 auf 100 km/h). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 167 km/h. Der große Nachteil des Sport-Modus ist die Reichweite, denn die wird schneller aufgebracht.
Im Comfort-Modus ist der KIA e-Niro um Ausgeglichenheit bemüht. Daher ist er für alltägliche Fahrten kreiert worden. Die Beschleunigung ist normal, das Fahrverhalten auch.
Im Eco-Modus steht die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. Die Reichweite steht hier über allem. Dadurch muss dem Fahrer oder der Fahrerin auch bewusst sein, dass hier die Leistung fehlen kann.
Der Eco+-Modus spart Energie wo es geht. Der Stromverbrauch wird auf ein Minimum gesenkt, der Akku bleibt so länger geladen. Die Reichweite steigt dadurch natürlich noch mehr als im Eco Modus, man darf aber mit noch weniger Leistung rechnen.

Bei der Testfahrt wurde die meiste Zeit der Eco-Modus verwendet.

Dieser machte einen sehr komfortablen Eindruck und die Reichweite lag konstant über 400 Kilometern. Der Comfort-Modus ist dadurch eigentlich überflüssig. Der Sport-Modus ist lustig. Der Motor wird in Echtzeit mit Hilfe des Gaspedals angesprochen. Das Auto reagiert direkt, die Beschleunigung lässt einen selbst und die Insassen mit den Echtledersitzen richtig gute Bekanntschaft machen. In der Ausstattungslinie Platin verfügt der KIA e-Niro übrigens über:

  • Belüftete Fahrer- und Beifahrersitze
  • Elektrisch verstellbaren Fahrersitz (inkl. Speicherfunktion)
  • Lendenwirbelstütze ist 2-fach verstellbar

Dank der eingebauten Fahrassistenten wird die Fahrt mit dem KIA e-Niro noch komfortabler. Auf Autobahnen ist automatisiertes Fahren leicht möglich. Dank Spurhalteassistent, Spurfolgeassistent und adaptiven Tempomat (inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer und Stop & Go-Funktion) kann man während der Fahrt beruhigt die Hände vom Lenkrad nehmen. Da die Ausstattungslinie Platin die beste Ausstattungslinie ist, die man beim KIA e-Niro wählen kann, kann man aus einer Fülle von Assistenzsystemen schöpfen.

Weitere Highlights sind:

  • Aufmerksamkeitsassistent
  • Berganfahrassistent
  • Querverkehrsassistent
  • Totwinkelassistent
  • Einparkassistent (vorne und hinten) inkl. Rückfahrkamera

Der Innenraum und das Entertainment im KIA e-Niro

Wer KIA kennt, weiß, dass die Innenraumgestaltung ohne viel Schnick-Schnack auskommt. Im KIA e-Niro ist es nicht anders als in anderen Modellen der Koreaner. Das Cockpit hat einen hohen Wiedererkennungswert. Ist man schon einmal in einem KIA gesessen, findet man sich leicht zurecht. Der Tacho besteht aus einem voll digitalen 7" Supervision Cluster. Alle wichtigen Infos während der Fahrt sind auf diesem zu finden. In der Mitte des Cockpits ist ein 8" Navigationssystem mit Touchdisplay verbaut. Dieses ist direkt in das Armaturenbrett eingebaut. Dadurch ist der Bildschirm während der Fahrt nicht wirklich im Blickfeld des Fahrers. Kein Problem, am digitalen Tacho werden ohnehin alle Informationen angezeigt. Am 8’’ Touchdisplay kann man neben der Navigation auch alle anderen Fahrzeugeinstellungen vornehmen. Apple CarPlay und Android Auto sind auch mit an Bord. Das eigene Smartphone kann somit problemlos im KIA e-Niro integriert werden.
Auch die zweite Reihe ist komfortabel, jedoch werden größere Menschen aufgrund der enden wollenden Kopffreiheit ziemlich schnell auf das Dach stoßen. Der Kofferraum hingegen ist sehr geräumig. Bei 5 Sitzplätzen gibt es ein Volumen von 451 Litern, legt man die zweite Sitzreihe um, erhält man ein Kofferraumvolumen von 1.405 Litern. Das Umlegen passiert auf Knopfdruck, eine Kraftanstrengung ist nicht notwendig. Beim Einladen von sperrigem Transportgut wird man dank der stufenlosen Beladungsmöglichkeit keine Probleme haben. KIA wirbt übrigens damit, dass der Innenraum besonders leise ist. Im Gegensatz zu einem Auto mit Verbrennermotor stimmt das auch. Allerdings fühlen sich andere Elektroautos genauso leise an.

Die KIA e-Niro Batterie

In unserem Testauto war eine Batterie mit 64 kWh verbaut. Aufgeladen werden kann der Elektro-Crossover mit einem Typ 2 Stecker. An einer herkömmlichen Haushaltssteckdose braucht der KIA e-Niro 31 Stunden bis 100% des Akkus geladen worden sind. An einem 50 kW Schnelllader dauert es 75 Minuten, bis 80% des Akkus geladen worden sind. An einem 100 kW Schnelllader dauern 80% Ladung nur 54 Minuten. Die Reichweite laut WLTP beträgt 455 Kilometer, wir sind beim Test knapp über 400 Kilometer Reichweite bei normalem Fahrverhalten gekommen.

17,1 kWh/100 Kilometer hat unser KIA e-Niro verbraucht.

Dieser Wert liegt 1,1 kWh/100 Kilometer über der Werksangabe.

Fazit

Der elektrische Crossover von KIA, der KIA e-Niro, ist ein gut durchdachtes Auto. Viel Ladefläche, einfache Bedienung und ein tolles Fahrverhalten sprechen eindeutig für den KIA. Der leise Innenraum ist schön, aber auch in anderen Elektroautos zu bekommen. Der große Pluspunkt des KIA e-Niros ist die Reichweite (über 400 Kilometer) und das Platzangebot. Zugegeben, für große Menschen kann es in der zweiten Reihe schon einmal eng werden, trotzdem gibt es noch nicht viele große Autos, die rein elektrisch betrieben werden können. Die Ausstattungslinie Platin spricht auch für den KIA e-Niro. Die Vielzahl an Ausstattungselementen und Assistenten machen die Fahrt nicht nur sicherer, sondern vor allem komfortabler.
Die 7-Jahre allgemeine Fahrzeuggarantie sucht ohnehin seinesgleichen.

Lust bekommen? Hier kann man den neuen KIA e-Niro konfigurieren

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