VW ID.3: Hat er das Zeug zum neuen Golf?

(Update) Es war das erste große Highlight der IAA in Frankfurt 2019. Das erste Mitglied der ID Familie von Volkswagen ist der VW ID.3. Marktstart ist Juni 2020.
Stefan Novotny 10. September 2019
Der neue VW ID.3 kommt Mitte 2020 zu den Kunden.
© Volkswagen AG

Jetzt wird es ernst. Mit dem VW ID.3 (ehm. auch VW ID. Neo) kündigt Volkswagen erstmals ganz konkret ein serienreifes, komplett elektrisches Fahrzeug an, das auch auf einer für Elektroautos konzipierten Plattform basiert.

Der neue VW ID.3: Neue Plattform, neues Design

Licht ist das neue Chrom. So lautet das Motto bei VW. Die Frontscheinwerfer stechen beim neuen VW ID.3 zuerst ins Auge. Hier werden bewusst freundliche Linien gezogen, um das neue Elektroauto in gutem Licht darzustellen. Auch das Logo könnte beleuchtet werden. In Österreich wird das jedoch nicht zu sehen sein, da das der Gesetzgeber verbietet. Selbstverständlich trägt der neue VW ID.3 schon das neue VW Logo - nicht mehr dreidimensional. Man setzt jetzt auf ein reduziertes Design, das schlankere Linien mit sich bringt.
Der VW ID.3 ist um 12 Zentimeter größer als der VW Golf VIII. Will man Vergleiche zum Golf ziehen, dann denkt man hier eher an den Golf Plus. Die Größe des Akkus lässt den ID.3 an Größe gewinnen. Man könnte fast glauben, dass hier ein Schlechtwegepaket mitverkauft wird.
Das Heck ist kantiger als angenommen. Die Rückleuchten ragen seitlich nach vorne. Auf Wunsch gibt es den VW ID.3 auch zweifarbig.

“Außen wie ein Golf, Innen wie ein Passat"

Im Innenraum findet man viel Platz und ein modernes, reduziertes Interieur. Es handelt sich um ein Elektroauto und um ein Auto der neuesten Generation. Im Gegensatz zu Autos von anderen Herstellern bekommt das der Kunde hier nicht zu spüren. Die Anordnung der Instrumente und der Einrichtung wirkt ausgeklügelt und aufgeklärt. Man kann sich auf das Wesentliche, das Fahren konzentrieren. Der Tacho ist voll digital und individuell anpassbar. Das Multifunkionsdisplay in der Mitte ist zum Fahrer gerichtet. Nimmt man im ID.3 Platz, merkt man, dass man in einem Auto der neuesten Generation sitzt. Platztechnisch sollte hier jeder Platz finden:

Die Fakten zum VW ID.3

Der VW ID.3 kommt anfangs in drei Varianten auf den Markt:

  • VW ID.3 1st: Mit an Bord ist ein Navi, Digitalradio, Sitz- und Lenkradheizung und vieles mehr.
  • VW ID.3 1st Plus: Hier kommt noch eine Rückfahrkamera mit an Bord, eine automatische Distanzregelung ACC und ein schlüsselloses Zugangssystem. Intelligente LED Matrix Scheinwerfer sind auch mit an Bord.
  • VW ID.3 1st Max: Hier kommt ein Head-up-Display mit dazu. Das kann auch Augmented Reality. Das Soundsystem “Beats” sorgt für tollen Klang und das Panorama Glasdach für einen hellen Innenraum.

In der ersten Edition ist eine 58-kWh-Batterie verbaut. Diese sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Reichweite beträgt 420 Kilometer. In Folge kommen zwei weitere Batterievarianten auf den Markt. Eine kleine (45 kWh) mit bis zu 330 Kilometern Reichweite und eine größere mit bis zu 550 Kilometern Reichweite.

Innerhalb von 30 Minuten können 290 Kilometer Reichweite getankt werden.

Ängste, nicht ans Ziel zu kommen, sollten beim VW ID.3 endgültig der Vergangenheit angehören.

 

VW ID.3  war von Anfang an zum Erfolg verdammt

Seit 8. Mai war die sogenannte VW ID.3 1st Edition vorbestellbar. Diese wird eine Reichweite von 420 Kilometer nach WLTP erreichen. Im realen Betrieb ist mit weniger Reichweite zu rechnen. Außerdem soll das Elektroauto in 2 verschiedenen Farben bestellbar sein. Ein Panorama Glasdach, ein Augmented Reality Head Up Display und IQ Light sind auch mit an Bord. Die ID.3 First Edition ist auf 30.000 Fahrzeuge limitiert.
Abgekupfert bei Tesla hat Volkswagen das Bestellsystem. Für eine Vorbestellung muss man 1.000 Euro zahlen. Das Fahrzeug soll unter 30.000 Euro kosten. Ein genauer Preis wurde allerdings - trotz der Option auf Vorbestellung - noch nicht bekanntgegeben. In den nächsten Monaten kann man die Vorbestellung jedoch noch kostenlos abbrechen. Die VW ID.3 1st Edition war in Österreich übrigens binnen weniger Stunden ausverkauft.
Die Auslieferung soll Mitte 2020 stattfinden. Es sollen mehr als 100.000 neue VW ID.3 pro Jahr an Kunden ausgeliefert werden.

Das kann der VW ID.3

Die elektrische Kompaktklasse wurde mit einem Einstiegspreis von unter 30.000 Euro angekündigt. Zynisch gesehen ist daher ein Preis von 29.990 Euro gut möglich. Für diese Summe wird der VW ID.3 eine Reichweite von 330 Kilometern nach WLTP und 150 PS bieten. Wie bei Elektroautos typisch, kommt selbst die Basisversion ziemlich rasch von 0-100. Nur circa 8 Sekunden soll es dauern.
Wer allerdings bereit ist, mehr auszugeben, kommt auf bis zu 550 Kilometer Reichweite und zudem 204 PS. Auch eine Beschleunigung von 0-100 innerhalb von 5 Sekunden lässt den Kompakten in der Top-Variante recht sportlich aussehen.
Wie erwähnt, wird der VW ID.3 I.Q. Lights (LED Matrix Scheinwerfer) und Augmented Reality Head Up Displays (ein direkt auf die Straße projiziertes HUD) mit dabei haben.
Doch es ist wahrscheinlich, dass der ID.3 auch optional mit allem ausgestattet ist, was man benötigt, um fast autonom auf der Autobahn unterwegs zu sein. Konkurrenten, wie der Toyota Corolla oder das Tesla Model 3, können dies nämlich schon heute.
Besonders praktisch ist auch, dass alle, die sich die VW ID.3 1st Edition gesichert haben, ein Jahr lang gratis (an allen mit VW assoziierten Ladesäulen) laden dürfen. Es wäre daher durchaus möglich, dass man ähnliche Aktionen auch in Zukunft und mit zukünftigen Modellen erwarten kann.
Die Produktion für den VW ID. 3 beginnt noch Ende 2019. Ab 2020 werden werden die Ersten ihren Schlüssel für den VW ID.3 in der Hand halten.
Alles über die VW ID. Familie und ihre Elektroautos gibt es übrigens hier.

Würdest du einen VW ID.3 kaufen? Sind Elektroautos schon reif für die Masse? Schreibt es uns in den Kommentaren!

 

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